Lernen ist anstrengend. Vor allem mit dem digitalen Lernen, oder dem was ich als solches empfunden habe, konnte ich bisher nicht viel anfangen. Das digitale Lernen aus meiner Studienzeit war chaotisch, neu und dadurch überfordernd. Ich erinnere mich an Zoom-Calls mit schlechter Ton- und Bildqualität, sowie dürftig gepflegte Lernkurse. Meine Erkenntnis aus dieser Zeit: Ich brauche Haptik und Oldschool. Digital kann und will ich nicht. Entsprechend skeptisch bin ich in meinen ersten Tag in der Abteilung „E-Learning“ gestolpert. Mittlerweile bin ich überzeugt(er) und freue mich, euch einen (sehr) kleinen Einblick in die digitale Welt der Lernmedien zu geben.
Was ist E-Learning?
Zurück zur Titelfrage: Was ist E-Learning? E-Learning ist kurz gesagt alles, was mit Lernen zu tun hat und digital stattfindet. So einfach, so umfangreich. Du schaust dir eine PDF an und ziehst daraus eine Erkenntnis, E-Learning. Du dokumentierst Gedanken in einer Word-Datei, E-Learning. Du schaust dir ein Video an um dein Wissen zu vertiefen, E-Learning.
Die E-Learning-Welt hat sich mittlerweile zu einem gewinnbringenden und stetig wachsenden Markt entwickelt. Systeme, die das digitale Lernen unterstützen sollen (z.B. Moodle, Ilias, Haufe Learning management…) erlebten in der Pandemie einen kaum vorhersehbaren Boom. In den Betrieben entdecken Personalmitarbeiter:innen die Vorteile von Lernmanagementsystemen (LMS), um den Mitarbeitenden schnell und effizient das Neueste zu Reisekosten, Altersvorsorge oder dem richtigen Präsentieren zu vermitteln.
Lernmanagementsysteme
Voraussetzung für das digitale Lernen in Schule, Uni und Betrieb sind heutzutage LMS. Hierbei handelt es sich um Software-Plattformen, durch die Lerninhalte erstellt und Lernfortschritte analysiert werden können. Das Ziel: Weiterbildung in einfach und professionell. Sowohl für den Ersteller als auch den Lernenden. Zahlreiche Unternehmen bieten mittlerweile Softwares an, durch welche das Erstellen von Lerninhalten Schritt für Schritt begleitet und somit kinderleicht wird.
Digitale Lernplattformen
Wie anfangs angeteasert, arbeite ich aktuell in der Abteilung E-Learning, welche sich mit dem Erstellen und Verbreiten der digitalen Lernmedien des Verlag Eugen Ulmer beschäftigt. Dabei arbeiten die Kolleginnen aus dem E-Learning eng mit der verlagsinternen Web- und Softwareentwicklung zusammen. Zwei Lern- und Weiterbildungsplattformen möchte ich in diesem Beitrag besonders hervorheben. Die Ulmer Akademie sowie das Ulmer Lernportal.
Ulmer Akademie
Die Ulmer Akademie versteht sich als ein Online-Campus für die digitale Fort- und Weiterbildung. Die Themenschwerpunkte sind Ulmer-typisch: Landwirtschaft, Gartenbau, Garten- und Landschaftsbau, Gartenfachhandel, Geflügelhaltung sowie der Weinbau. Teilnehmer:innen an Online-Seminaren können hier ihre Kenntnisse unter der Anleitung von Fachexpert:innen aus der Wissenschaft oder Wirtschaft vertiefen. Die Seminare werden aufgezeichnet und können somit auch im Nachgang angeschaut werden.
Ulmer Lernportal Grün (ULP)
Das ULP richtet sich an Berufsschullehrer:innen aus dem Garten- und Landschaftsbau sowie deren Schüler:innen. Die Lernplattform unterstützt das selbstständige Lernen und bietet Lernmaterialien sowie Online-Kurse zu unserem Schulbuch „Grund- und Fachwissen Garten- und Landschaftsbau“, welches intern auch einfach nur „Der Schrader“ (angelehnt an den Autor Karl Schrader) genannt wird an.
Fun Fact
Eines der ersten theoretischen Modelle, welches ich im E-Learning kennenlernen durfte, ist das 70:20:10-Modell. Nach diesem eignen sich Mitarbeitende rund 10 Prozent ihres beruflichen Wissens durch das klassische Lernen an. Hierzu zählen z.B. Seminare oder das Lesen von Büchern. Rund 20 Prozent werden wiederum durch das berufliche Umfeld (Kolleginnen und Kollegen) erlernt. Die restlichen 70 Prozent des beruflichen Know-hows erlangen Durchschnittsmitarbeiter:innen durch schwierige Aufgaben und Herausforderungen im Job. Ich persönlich kann diese These nur bestätigen. Wie ist es bei Dir?
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