Wer weiß was letzten Samstag war? Der Tag des deutschen Bieres? Ja, auch, aber auch der Welttag des Buches!
Er wird nicht nur in Deutschland gefeiert, sondern ist eine UNESCO-Aktion seit 1995. Verlage und Bibliotheken sollen Schulen und damit vor allem Kindern Lust am Lesen machen. Doch nicht nur das, es wird auch auf die Rechte der Autoren und die Kultur des Geschriebenen aufmerksam gemacht.
Lesebegeisternde Aktionen
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Stiftung Lesen ermöglichen es Lehrkräfte für ihre 4. und 5. Klassen gratis Büchergutscheine zu bestellen. Die Kinder können damit bei ausgewählten Buchhändlern ein Exemplar des jährlich wechselnden Welttagbuches der Aktion „Ich schenke dir eine Geschichte“ abholen. Die Spannung der Geschichten und der Spaß stehen hierbei im Vordergrund. Es hat immer viele Bilder und Zeichnungen, damit auch Inklusion fremdsprachiger Kinder gelingen kann.
Ein weiterer Sponsor ist der ZDF und hat deshalb auf seiner Website eine Liste von empfehlenswerten Büchern zusammengestellt.
Die Aktion „Blogger schenken Lesefreude“ verlost Bücher und seit 2005 gibt es vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Landesverband Baden-Württemberg, eine Spendenaktion. Für UNICEF-Projekte, zum Beispiel für die Lese- und Schulförderung in Afrika, wird am 23. April ein Teil der Einnahmen pro verkauftes Buch gespendet.
Die Deutsche Post ist auch Partner der Aktion „Ich schenke dir eine Geschichte“. Zusteller verteilen an ausgewählten Orten über 1000 kostenlose Bücher an der Haustür. Dies soll dazu motivieren, selbst zum Schenker eines Buches an eine weitere Person in seinem Umfeld zu werden.
Die Bedeutsamkeit der Leseförderung
Dieses Jahr sind auch wieder Aktionen in Buchhandlungen vor Ort möglich. Besuche einer Schulklasse in einer Buchhandlung sind sehr wichtig, damit es nicht nur bei der während der Pandemie zunehmenden Nachfrage der Schulbibliotheken bleibt.
Manche Kinder waren davor noch nie in einer Buchhandlung und wissen somit erst recht nicht, dass es eine Buchpreisbindung gibt.
Durch den Welttag des Buches kommen Kinder, aber auch manchmal deren Eltern dem Buch und allem, was dazugehört deutlich näher, als sie es ohne wären.
Noch mehr Infos, wie beispielsweise eine Buchhandlung funktioniert, oder wie ein Buch entsteht, gibt es auch als Video auf der Webseite des Welttages des Buches.
Ohne das große Engagement der teilnehmenden Buchhandlungen, wäre dieses deutschlandweit größte Leseförderungsprogramm nicht möglich!
Wir kommt man auf den 23. April?
Nach katalanischer Tradition verschenkt man zum Georgstag – Namenstag des Volksheiligen St. Georg – Rosen und Bücher. Außerdem vermutet man, dass William Shakespeare an diesem Tag geboren ist.
In der DDR gab es, bis zum Beginn des kalten Krieges, bereits einen „Tag des freien Buches“ am 10. Mai, der an die Bücherverbrennung in Deutschland 1933 erinnert. An diesem Tag wurden Bücher von jüdischen, sozialistischen und liberalen Autorinnen und Autoren von der Deutschen Studentenschaft (DSt) im nationalsozialistischen Deutschland auf dem Berliner Opernplatz und in weiteren 20 deutschen Universitätsstädten verbrannt. Später wurden auch von der Hitlerjugend und den Schulbehörden Werke verbrannt. Sogar das Börsenblatt der Deutschen Buchhändler veröffentlichte Verbotslisten und war somit am Schreibverbot der Autorinnen und Autoren beteiligt.
Heute ist die Vergangenheit aufgearbeitet. Die Erinnerungen müssen wachgehalten werden, auch dabei hilft der 23. April, dass so etwas nie wieder passieren darf!
Birgit Heyny
19. Mai 2022Aus meiner Sicht: Klasse! Ein guter Anfang, dann großartig recherchiert, informativ und gut gegliedert aufs Wesentliche gebracht, und zum Schluss anregend und mit klarer Meinung.
Es ist mir eine Freude, das zu lesen!
Danke Sophia,
auch für den Tipp mit dem Video WIE EIN BUCH ENTSTEHT.