Seit mittlerweile 3 Jahren ziehe ich meine eigenen Sonnenblumen aus Samen zuhause. Dieses Mini-Gartenprojekt hat mich immer den ganzen Sommer über begleitet und dabei viel Freude bereitet. Die meisten Sonnenblumen-Sorten sind eigentlich recht pflegeleicht, weshalb ich es auch jedem empfehlen kann, der vielleicht noch nicht den grünsten Daumen hat.
Samen und Anzuchttöpfe
Los geht es ungefähr ab Mitte März, ab dann kann mit dem Vorziehen der Sonnenblumen auf der heimischen und möglichst sonnigen Fensterbank oder einem ähnlichen Platz begonnen werden. Von Vorteil ist hierbei, dass im Gegensatz zum Freiland (Aussaat erst ab Ende April) viel früher losgelegt werden kann und die Samen bzw. kleinen Pflänzchen erst einmal vor Fressfeinden wie Schnecken oder Vögeln geschützt sind. Zu kaufen gibt es die Sonnenblumen-Samen überall im Gartenfachhandel in diversen Sorten, Farben und Wuchshöhen. In meinem Fall habe ich mich immer für verschiedene einjährige Sonnenblumen-Sorten entschieden. Ebenso bekommt man dort die benötigten Anzuchttöpfe und eine nährstoffarme Anzuchterde. Da Sonnenblumen Dunkelkeimer sind, wird der Samen etwa zwei Zentimeter tief in der Erde platziert und diese leicht mit der Hand angedrückt. Schon bald darauf sollten sich die ersten Keimlinge zeigen, die dann recht zügig beginnen zu wachsen. Ich habe die beste Erfahrung damit gemacht, pro Topf drei Samen zu setzen und jeweils die zwei schwächeren Pflänzchen zu entfernen.
Umsetzen ins Freiland
Ab ungefähr Mitte Mai besteht keine Frostgefahr mehr und die kleinen Pflänzchen können nach draußen gesetzt werden. Da ich im Beet im Garten mehrfach Probleme mit sehr gefräßigen Schnecken hatte, habe ich mich für einen sonnigen Platz in Töpfen auf dem Balkon entschieden. Die Anzuchttöpfe sind im Normalfall biologisch abbaubar und gut für die Wurzeln durchlässig, daher kann darin die komplette Sonnenblume inklusive ihres Ballens verpflanzt werden. Das Substrat zur Anpflanzung sollte jetzt nährstoffreich sein, es geht aber auch mit ganz normalen Blumenerde.
Pflege und neue Samen
Sonnenblumen vertragen keine längeren Trockenperioden und sollten daher immer bei Bedarf gegossen werden. Zudem empfiehlt es sich insbesondere höhere Sorten mit Bambusstängeln abzustützen, um damit zu verhindern, dass diese abknicken.
Wenn die Sonnenblumen im Spätsommer schließlich verblüht sind, kann man sie noch eine Weile stehen lassen und anschließend aus den Blüten seine eigenen Sonnenblumenkerne und damit Saatgut fürs nächste Jahr gewinnen. Die Rückseite des Blütenkopfes sollte bereits braun und trocken sein, dann werden die Blütenköpfe vom Stängel abgeschnitten und ausgeschüttelt. Anschließend werden die Sonnenblumenkerne über den Winter dunkel und trocken in einer Papiertüte gelagert. Aus diesem lassen sich problemlos neue Pflanzen ziehen, dieses Jahr habe ich es zum ersten Mal selbst erfolgreich probiert. Viel Spaß beim selbst ausprobieren und pflanzen!