Auf Tuchfühlung mit Kuh Linda

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Der Freitag-Vormittag unserer Exkursion war für die meisten Teilnehmer das Highlight: Ein Ausflug auf den Hornsteinhof in Deggenhausertal. 

Begrüßt wurden wir nicht nur von frischer Landluft, sondern auch von den beiden Hofhunden Mocca und Joschi. Daraufhin führte Jonas Klein (Volontär in der BWagrar Redaktion) uns über den Hof seiner Familie. Schon der erste Stall überraschte uns: Da steht ein riesiger Bulle inmitten der Kuhherde, mit einer Glocke um den Hals! Für die meisten doch ein eher ungewohnter Anblick.  Spätestens als Jonas uns mitteilte, dass das der kleinere Bulle sei, hatte er unsere volle Aufmerksamkeit. Jetzt wollten wir alle den großen Bullen sehen!

Aber ein wenig gedulden mussten wir uns. Wir erfuhren viel über die Futterzusammensetzung und die Fressgewohnheiten der Feinschmecker. Klar wussten wir, dass Kühe Wiederkäuer sind, aber dass diese – aus direkter Nähe wirklich großen Tiere – ihre Nahrung vor dem Fressen sortieren, war uns allen neu. Jonas erklärte weiterhin, dass jede Kuh einem Namen bekommt und auch jede Kuh ihren eigenen Charakter hat. So ist Kuh Linda beispielsweise besonders streichelbedürftig. Jetzt wollten wir alle Kuh Linda streicheln!

Endlich ging es in den nächsten Stall. Hier wartete ein enormes Kontrastprogramm auf uns. Die etwa eine Woche alten Kälber entzückten uns zutiefst und einige von uns hätten wohl am liebsten so ein kleines Kälbchen mit in den Bus genommen. Platz genug war da allemal. Doch dann kam Bulle Leo um die Ecke – langsam aber sicher – und wir wussten, was aus so einem süßen Kalb einmal werden kann. Ein gigantischer Riese mit knapp 1,3t Gewicht, dem wir nicht ohne Trenngitter begegnen wollen würden. Leo ließ uns Fremde in seinem Stall nicht aus den Augen, erst recht nicht, als wir uns seinen Harem anschauten. Schnell entdeckte Jonas seine Lieblingskuh Linda, während Bulle Leo bedächtig von einer Kuh zur anderen schritt, um zu prüfen, ob eine seiner Damen paarungsbereit ist.

Nach weiteren interessanten Informationen und Anekdoten aus dem Kuhstall gingen wir wieder an die frische Luft und besuchten noch die etwas älteren, sehr neugieren Kälber auf der Weide, die stets in Begleitung mindestens einer Mutterkuh sind. Nach einem Spaziergang mit Abstecher zum Maisfeld freuten wir uns alle auf Rohmilch und belegte Brötchen im Schatten. Es war nämlich nicht nur den Kühen, sondern auch uns viel zu warm an diesem Tag. Zum Schluss gab es für jeden noch ein kleines Schlückchen selbstgebrannten Obstler aus der hofeigenen Schnapsbrennerei, bevor es weiter zum Schloss Salem ging. Leider ohne Kälbchen im Gepäck.

// Lisa Wilm, Volontärin

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1 Kommentar
  • Martina Gronau
    6. Oktober 2016

    Was für ein schöner Tag! Und durch Ihren fröhlichen Bericht erleben wir ihn mit. Schon die Überschrift ist Zucker: Dürfen wir auch mal mit Linda kuscheln?! Und wer die Bilder anschaut, fragt sich unwillkürlich, warum um Himmelswillen Jonas Klein nach Stuttgart gezogen ist.

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