Die Glückskastanie als Zimmerpflanze

Die Glückskastanie (bot. = Pachira aquatica) oder auch umgangssprachlich “Geldbaum” genannt gehört zur Familie der Wollbaumgewächse. Ursprünglich beheimatet ist sie in Mittelamerika im Bereich von Mexiko bis ins nördliche Brasilien.

Dabei handelt es sich um einen immergrünen Laubbaum, der im Freien Wuchshöhen von 4 bis zu 20 Metern und eine breite Krone ausbildet. Sie besitzt einen recht außergewöhnlichen und verdickten Stamm, welcher der Pflanze als Wasserspeicher dient.  Die Glückskastanie als Zierpflanze ist vergleichsweise pflegeleicht und macht sich daher gut als schmückende Zimmerpflanze.  Hier erreicht sie eine Höhe von bis zu 2 Metern und kann sehr ausladend werden. Die großen und außergewöhnlich aussehenden Blüten und die daraus entstehenden Früchte sind in einer Zimmerkultur der Pflanze leider sehr selten. Im Internet gibt es davon interessante Fotografien.

Standort

Die Glückskastanie ist diesbezüglich recht anspruchslos, direkte Sonneneinstrahlung sollte aber auf jeden Fall vermieden werden. Optimal ist ein möglichst heller Standort , auch halbschattige Standorte sind möglich. Dann muss man allerdings mit einem deutlich langsameren Wachstum rechnen.

Pflege

Ein kritischer Punkt ist der fast immer im Gartenfachhandel vorhandene, dekorativ geflochtene Stamm. Dieser mag zwar zu Beginn sehr schön aussehen und die Pflanze kommt auch im weiteren Wachstum einigermaßen damit zu recht, mein persönlicher Tipp wäre aber ihn wieder zu entflechten. Durch die enge Flechtung und das weitere Wachstum der einzelnen Stämme konkurriert die Pflanze zunehmend mit sich selbst und behindert so teilweise ihr weiteres Wachstum. Außerdem ist sie so anfälliger für Schädlinge. Ich habe meine Glückskastanie erst nach über 2 Jahren entflochten und die einzelnen Stämme anschließend mit Abstand in einen größeren Topf gesetzt. Dabei habe ich dann 3 Einzelbäumchen aus einer Pflanze geschaffen. Umtopfen sollte man sie ungefähr alle ein bis zwei Jahre, bei mir war es nach über 2 Jahren dringend überfällig. Wichtig ist auch die Stämme vorsichtig zu behandeln, da diese empfindlich auf Druck reagieren.

In den Sommermonaten kann man die Glückskastanie ca. ein Mal pro Woche kräftig gießen. Staunässe dabei immer vermeiden und lieber etwas vorsichtiger beim Gießen sein. Die Pflanze bevorzugt ein Austrocknen zwischen den Gießgängen und kann etwas Wasser in ihrem Stamm speichern. Vorsicht ist im Winter geboten, hier wird nur ein Bruchteil der sonstigen Wassermenge benötigt. Zudem empfiehlt sich dann ein Besprühen der Blätter mit kalkarmen Wasser (am Besten gesammeltes Regenwasser). Wenn man dies (wie ich) nicht beachtet, bildet sich sehr schnell Staunässe, die Pflanze wird gestresst, bekommt braune Blätter und wirft diese auch zügig ab. Dieses Malheur ist mir in zwei Wintern passiert und ich konnte die Pflanze danach glücklicherweise aufgrund ihrer Robustheit retten.

Die Erde sollte gut durchlässig sein, dafür ist besonders spezielle Kakteenerde mit einem gewissen Sand- und Blähtonanteil geeignet. Meine Glückskastanie wächst allerdings sehr gut in klassischer Palm- und Grünpflanzenerde, normale Blumenerde dürfte also auch gehen.

Platzbedarf

Zu guter Letzt sollte ich auch den Platz erwähnen, welche die Pflanze im Laufe der Zeit beansprucht. Als ich sie 2019 gekauft habe war es ein kleines, ca. 40 cm hohes Pflänzchen, das dank optimalen Wachstumsbedingungen und doppeltem Umtopfen zu einem fast 2 Meter hohen Riese gewachsen ist. Hinzu kommt der zunehmende Platzbedarf in die Breite. Ich hatte wirklich Glück, da mein Bruder mir erlaubt hat sie in sein größeres Zimmer umzusiedeln, weil es in meinem Zimmer doch etwas eng mit meinem grünen Mitbewohner wurde. Verhindern lässt sich dieses Wachstum nur teilweise durch kleinere Pflanzgefäße und ohne Umtopfen in größere Gefäße.

Ich habe meine Glückskastanie im Jahr 2019 im Gartenfachhandel erworben und hatte bis dahin eher sporadische Pflanzenkenntnisse. Diese haben sich in den letzten 3 Jahren allerdings stetig verbessert und weiterentwickelt. Daher empfehle ich die Pflanze auch für Einsteiger, da sie sich doch als recht robust erwiesen hat. Bei Beachtung der oben genannten Tipps sollte es noch besser klappen.

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1 Kommentar
  • Katja
    28. Juli 2022

    Gattungsbezeichnungen bitte groß schreiben: (bot. = Pachira aquatica)
    Sonst toller Artikel! 🙂

    • Marvin
      7. September 2022

      Ist korrigiert, vielen Dank Katja! 😀

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