Während meiner zwei Monate in der Presseabteilung wurde ich oft gefragt: „Was machen die da eigentlich?“
„Die da“, das sind Sevsen Ellenberger, Dagmar Gruß und Julia Waltke. Und was auch immer die drei da machen: Sie machen es mit guter Laune und viel Freude.
Natürlich beantwortet das nicht die Frage. Aber dazu kommen wir ja jetzt!
Die Bezeichnung „Presseabteilung“ sagt ja schon aus, dass man da etwas mit Journalisten zu tun hat. Das ist schon mal richtig! Allerdings weiß man dann noch nicht wirklich mehr.
Fangen wir damit an, dass bei Ulmer ein neues Buch erscheint – zum Beispiel „Alles für die Katz!“. In der Presseabteilung landet ein Exemplar davon und das Buch wird dann angeschaut: um was geht es? Als nächstes wird ein Pressetext verfasst. Der kann jetzt aber nicht irgendwie geschrieben werden, sondern es gibt Vorgaben:
- der wichtigste Punkt: der Text muss sachlich sein
- die Hauptaussagen des Buches müssen zusammengefasst werden
- Autor, Titel und der Verlag müssen im Fließtext genannt werden
- eine Kurzinfo über den/die Autor/en
- Cover und Bibliographie angeben
Fertig ist der Pressetext (na ja, er sollte noch der Kollegin zur Korrektur gelegt werden). Schön und gut, aber was machen wir jetzt damit?
Jetzt müssen wir in die Datenbank „Cover“ rein. Darin sind die Daten von Journalisten abgespeichert. Den Journalisten sind bestimmte Merkmale zugeordnet. In Falle unseres Beispiels „Alles für die Katz!“ lassen wir uns von Cover alle Journalisten und Blogger mit dem Merkmal „Katze“ als Exceltabelle ausspucken. Und zur Sicherheit schaut man in „Zimpel“ (einer Internetdatenbank, in der Medien und Medienschaffende erfasst sind), ob es noch relevante Medien gibt, die sich auch mit dem Thema „Katzen“ beschäftigen. Sind alle Informationen gesammelt, wird ein Verteiler erstellt, der eine E-Mail mit dem Pressetext an alle Personen versendet, die über das neue Buch „Alles für die Katz!“ berichten könnten.
Ist ein Journalist am Buch interessiert, meldet er sich kurz, mit der Bitte um ein Rezensionsexemplar. In Cover wird dann beim Journalisten eingetragen, dass er ein Exemplar bestellt hat, die Bestellung wird von uns an die VVA weitergeleitet und dort wird besagtes Exemplar versandt. Der Journalist stellt dann (hoffentlich) das Buch in seinem Medium vor. Den Beleg dafür schickt er an die Presseabteilung. Dort wird dann in Cover erfasst, in welchem Medium, wann und wie gut (von sehr schlecht bis sehr gut in fünf Schritten) über „Alles für die Katz!“ berichtet wurde.
Fassen wir zusammen: Hauptaufgabe der Presseabteilung ist es, unsere Bücher in den Medien einzubringen, damit sie bekannter werden. Alles andere ist Datenpflege.
Ab und an ruft noch ein Journalist an und fragt nach ein paar Bildern, die er in seinem Artikel verwenden kann. Frau Vits (Bildredaktion) gibt dann etwa fünf ausgewählte Bilder an die Presseabteilung weiter, aus denen eine Bildauswahl erstellt wird, die auf Anfrage verschickt werden kann. Unter bestimmten Voraussetzungen (das wäre vermutlich ein eigener Blogeintrag zum Urheberrecht), dürfen Bilder aus dem Innenteil des Buches verwendet werden.
Mein Aufenthalt in der Presseabteilung war für mich sehr interessant. Wenn ich ehrlich bin, hat es am meisten Spaß gemacht, die Pressetexte zu schreiben – immerhin vier Stück! Die wenigen Journalisten, die sich via Telefon gemeldet haben, waren super nett und es hat auch Spaß gemacht, mal mit Menschen aus ganz anderen Ecken Deutschlands zu telefonieren. Und auf meinen selbst recherchierten und erstellten E-Mail-Verteiler für das Buch „Backen ohne Mehl“ bin ich doch ziemlich stolz. 😉
Mir bleibt jetzt nur noch, mich bei den drei Damen aus der Presse für die schöne Zeit und alles, was ich bei ihnen lernen durfte, zu bedanken!
Friedrich Springob
6. April 2016Interessant und gut aufbereitet. Nicht zuletzt aus Lesersicht ein guter Einstieg ins Thema, der Leseanreize schafft!
Martina Gronau
6. April 2016Ach, so ein schön geschriebener Beitrag! Da ist offenbar erzählerische Begabung vorhanden: bitte über Romane nachdenken!
katja splichal
6. April 2016Na toll – sind da unten denn noch ein paar Plätze frei? Das klingt wahnsinnig spannend und vor allem nach richtig gutem Teamwork und toller Vernetzung! Außerdem.. freue ich mich auf den nächsten Artikel zum Thema “Urheberrecht” 😉