Wer sich für Bücher und Design interessiert, weiß schön gestaltete Bücher natürlich zu schätzen. Um die schönsten Neuerscheinungen und die neusten Trends zu entdecken, sollte man die Stiftung Buchkunst und deren Wettbewerbe kennen. Denn jedes Jahr prämiert die Stiftung Buchkunst die schönsten Bücher.

Die Stiftung Buchkunst wurde 1966 gegründet und wird unter anderem vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels und von der Deutschen Nationalbibliothek getragen. Sie organisiert und leitet drei verschiedene Wettbewerbe, in denen die beste Buchgestaltung, die innovativsten Ideen und die makelloseste Verarbeitung bewertet und ausgezeichnet werden.

„Die Schönsten Deutschen Bücher“

Den Wettbewerb „Die Schönsten Deutschen Bücher“ gibt es seit 1929 und ist seit ihrer Gründung in der Hand der Stiftung Buchkunst. Bei dem größten der drei Wettbewerbe werden in den Kategorien „Allgemeine Literatur“, „Wissenschaftliche Bücher, Fachbücher, Schul- und Lehrbücher“, „Ratgeber, Sachbücher“, „Kunstbücher, Fotobücher, Ausstellungskataloge“ und „Kinderbücher, Jugendbücher“ jeweils fünf Preisträger ernannt. Aus diesen 25 Titeln wird der Gewinner des „Preises der Stiftung Buchkunst“ mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 € prämiert.
Als einer der ersten Wettbewerbe der Branche wurde er ins Leben gerufen, um die Buchgestaltung und -herstellung zu fördern. Diesem Ziel kommt jetzt, in Zeiten der Digitalisierung, wieder mehr Bedeutung zu. Seit einigen Jahren wird der Buchhandel miteinbezogen und der Wettbewerb wird über die Presse intensiv kommuniziert, wodurch ihm immer mehr Interesse geschenkt wird.
Um mitzumachen, gibt es mehrere Teilnahmebedingungen. Die Bücher müssen z. B. innerhalb eines bestimmten Zeitraums erscheinen, in Deutschland produziert worden sein und eine Mindestauflage von 500 Exemplaren sowie eine ISBN haben.
Bei der Bewertung der Bücher wird auf viele verschiedene Kriterien geachtet. Zwei Expert:innenjurys bewerten die Einsendung nach folgenden Kriterien: Konzeption, grafische Gestaltung, Typografie, Satz, Bild, Papier, Druck, buchbinderische Verarbeitung und Nachhaltigkeit. Das wichtigste Kriterium ist aber der Gesamteindruck in Bezug auf den Inhalt und die Zielgruppe.
Die prämierten Bücher zeigen eine große Bandbreite an gestalterischen und herstellerischen Möglichkeiten und setzen Trends bei der deutschen Buchproduktion.

„Förderpreis für junge Buchgestaltung“

Neben den schönsten deutschen Büchern gibt es seit 1989 auch den Förderpreis für junge Buchgestaltung. Anders als bei der ersten Kategorie geht es hier nicht um die Umsetzung der Gestaltung, sondern um die Idee. Dieser Preis richtet sich an Gestalter:innen, Typograf:innen, Hersteller:innen und Studierende mit kreativen Buchprojekten. Der Wettbewerb ist dazu da, um neue Entwicklungen im Bereich Buchgestaltung für gedruckte Bücher und hybride Buchformen aufzuspüren und sichtbar zu machen.
Eine Jury, bestehend aus Gestalter:innen und Hochschulexpert:innen, bewerten die Einsendungen nach Gesamteindruck, Konzeption, grafische Gestaltung, Typografie und Bild und wählen die drei besten Titel aus, die jeweils mit 2.000 € prämiert werden. Anders als bei „Die Schönsten Deutschen Bücher“ ist hier keine Mindestauflage und auch keine ISBN notwendig, um sich für den Preis zu qualifizieren.

“Best Book Design from all over the World / Die Schönsten Bücher aus aller Welt”

Der einzige internationale Buchgestaltungswettbewerb wird seit 1963 jährlich (seit 1991 mit der Stiftung Buchkunst als Organisator) in Leipzig durchgeführt. Das Ziel dabei ist, Wettbewerbe verschiedener Länder zu vernetzen und die technischen und ästhetischen Niveaus dieser zu vergleichen. Der Fokus liegt dabei auf dem internationalen Austausch. Bei “Die Schönsten Bücher aus aller Welt“ können allerdings nur Titel teilnehmen, die in ihren Heimatländern schon in Gestaltungswettbewerben ausgezeichnet wurden. Eine internationale Jury wählt aus den Einsendungen aus über 30 Ländern die schönsten Bücher aus. Die höchste Auszeichnung ist der „goldene Letter“. Zudem werden eine Goldmedaille, zwei Silbermedaille, fünf Bronzemedaillen und 5 Ehrendiplome vergeben. Ein Preisgeld gibt es für die Gewinner nicht.

Fazit

Auch der Verlag Eugen Ulmer nimmt regelmäßig am Wettbewerb „Die Schönsten Deutschen Bücher“ teil. So hat er letztes Jahr zum Beispiel „Das Fischräucherbuch“ und „Gärten für die Wüste“ ins Rennen geschickt. Die Wettbewerbe der Stiftung Buchkunst bieten tolle Möglichkeiten, die Gestaltung schöner Bücher in den Fokus zu rücken, sie wertzuschätzen und neue Trends zu entdecken. Schaut euch doch mal auf der Webseite der Stiftung Buchkunst um und stöbert durch die prämierten Bücher der Wettbewerbe. Auch die Kataloge, in denen die Preisträger veröffentlicht werden, sind selbst aufwendig gestaltet und sehenswert.

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