Hintergrundbild: cycypinkb, TechArts3D
Was passiert eigentlich, wenn man 20 angehende Mediengestalter selbstständig arbeiten lässt? Diese Frage scheinen sich unsere Lehrer auch gestellt zu haben, denn Anfang März wurde unsere Teamfähigkeit während einer Projektwoche auf Herz und Nieren geprüft.
Die Aufgabenstellung: Erstellen Sie in Gruppen eine Zeitschrift zum Thema Mobilität.
Um die Gruppen zu bilden, mussten wir zu Beginn unsere Kompetenzen selbst einschätzen. Zur Wahl standen Layout, Bildbearbeitung, Fotografieren, Text und Organisation. Anhand derer wurden von den Lehrern einigermaßen gleichstarke Gruppen eingeteilt. Innerhalb dieser Gruppen sollten wir einen genauen Zeit- und Aufgabenplan erarbeiten – schließlich sollten alle Inhalte von uns stammen (also Texte, Bilder, Gestaltung, ggf. Werbung) und zusätzlich eine Dokumentation verfasst, zwei Dummys gebaut und eine Präsentation gehalten werden. Nicht gerade wenig Arbeit für eine Woche, die im Endeffekt nur aus drei tatsächlichen Arbeitstagen bestehen würde.
Die Projektwoche stellte für uns und unsere Nerven eine ziemliche Herausforderung dar. Im Folgenden eine kleine Sammlung von eigentlich vermeidbaren Stolpersteinen, auf die wir stießen:
- Bereits die Tatsache, dass wir an diesem Montag schon um 8 Uhr anstatt wie gewohnt um 10 Uhr in der Schule zu sein hatten, überforderte einige Mitschüler.
- Ein Schüler aus der Parallelklasse, von dem noch niemand je gehört hatte, sollte bei unserer Projektwoche mitarbeiten, wurde eingeplant, tauchte aber nie auf.
- Am Montag sprach sich irgendwann herum, dass wir nach vollendeter Planung und Aufgabenverteilung gegen 14:30 Uhr nachhause gehen dürften, sofern wir nicht mehr weiterarbeiten wollten. Zu dem Zeitpunkt hatten wir nicht den leisesten Schimmer einer Ahnung, wie sehr wir uns damit tatsächlich ins eigene Bein schießen würden.
- Alle Gruppen hatten gut nachgedacht und den Drucktermin auf dieselbe Uhrzeit am Donnerstagnachmittag gelegt. Am Mittwoch erfuhren wir zu unserem Entsetzen, dass wir bereits am nächsten Morgen mit dem Drucken anfangen müssten. Niemand hatte bedacht, dass für unsere und die Parallelklasse nur eine Druckmaschine zur Verfügung stand.
- Obwohl eine Mitschülerin am Mittwoch wie eine Löwin darum kämpfte, zwanzig Minuten länger in der Schule bleiben und arbeiten zu dürfen (Wo passiert denn sowas? Der Lehrer war schockiert!), wurden wir pünktlich um 15:30 Uhr aus dem Computerraum geworfen.
- Als sich dann am Donnerstagmorgen die erste Gruppe ihrem Schicksal gefügt hatte und zu drucken beginnen wollte, war der Drucker nicht funktionsfähig, und der aufsichtstragende Lehrer ohne Abmeldung für ein paar Stunden auf die Außenstelle Stuttgart-Feuerbach verschwunden.
Und trotz allem: Die Projektwoche hat wirklich Spaß gemacht. Es war eine spannende Abwechslung, bewaffnet mit Kameras durch Stuttgart zu ziehen und eine Zeitschrift von der Ideenfindung bis zum fertigen Druckprodukt selbst zu erstellen. Jeder konnte mit seinen Stärken die Gruppe unterstützen und wir sind stolz auf unsere Zeitschriften. Mit den Noten 1,4 und 1,6 können wir wirklich zufrieden sein.
Im November findet unsere nächste Projektwoche statt, in der wir unsere Gruppen selbst bilden dürfen. Wir sind gespannt, welche Chancen und Herausforderungen sich daraus ergeben werden.
Leider haben wir es vor lauter Hektik nur noch geschafft, eine unserer Projektarbeiten zu speichern. Trotzdem möchten wir Ihnen diese nicht vorenthalten.
// Anna Zeller
Claudia von Freyberg
30. März 2015Herzlichen Glückwunsch, dass Ihr trotz der Umstände was draus gemacht habt. Solche Sachen bereiten aufs wahre Leben vor, da läuft auch meistens nicht alles so, wie man’s gern hätte. Und trotzdem soll was Gescheites hinten rauskommen. Aber das ist der Sinn von Projekten – wenn alles glatt liefe, wäre der Lerneffekt geringer. Und vielleicht haben die Verantwortlichen ja bewusst ein paar Hürden eingebaut 😉
Alles Gute weiterhin und viele Grüße, Claudia von Freyberg
Anna Zeller
30. März 2015Dankeschön 🙂
Das stimmt auf jeden Fall! Nur schade, dass alle Gruppen große Teile der Arbeit nach Unterrichtsende zuhause erledigen mussten, obwohl das so eigentlich nicht gedacht war. Die Lehrer waren am Ende der Woche aber sehr offen für Verbesserungsvorschläge. =)
Ralf Weinmann
8. April 2015Respekt! Stylishes Ding geworden – die Zeitschrift. Vielleicht taucht ja das ein oder andere Element bei einem nächsten Ulmer-Zeitschriften-Refresh auf … ! Aber seit wann sind Ulmer Azubis mit Noten von 1,4 und 1,6 zufrieden …? ….;)
Anna Zeller
8. April 2015… man muss ja noch Luft nach oben lassen ;D
Dankeschön!