Imposant, prachtvoll, magisch – so lässt sich die diesjährige IPM am besten mit 3 Worten beschreiben. Das Angebot an interessanten Ausstellern war gigantisch und man verlor sich regelrecht in den kreativen Designs der Stände und den exotischen Produkten, die überall beworben wurden.
Für mich stellte die Messe thematisch absolutes Neuland dar. Bisher hatte ich mich nämlich weder in das Gebiet der „Grünen Daumen“ noch in die Substratszene oder irgendein anderes botanisches Feld getraut. Bei fast 1.600 Ausstellern aus ca. 50 Nationen war die IPM jedoch der perfekte Ort für einen erfolgreichen Erstkontakt.
Als Fremder in einer neuen Welt war es dementsprechend umso reizvoller, sich all die Dinge anzuschauen, die man vorher noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Hochmoderne Maschinen, die Blumentöpfe abfertigten, kunstvolle Weltkarten aus Blumengestecken oder herangezüchtete Riesenblüten waren da nur die Spitze des Eisberges.
Auch der Ulmer Verlag war dieses Jahr wieder mit mehreren Ständen vertreten. Neben meinen gelegentlichen Ausflügen in eine andere Welt verbrachte ich die meiste Zeit an unserem Hauptstand. Hier war ich für die Betreuung der Kunden zuständig und versorgte sie mit Kaffee und Keksen. Diese Tätigkeit gab mir nicht nur die Möglichkeit, überall gleichzeitig zu sein, sondern auch mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die keinen Termin hatten oder „spezielle“ Anliegen vortragen wollten.
So zum Beispiel ein älterer Herr, der von seinen Reisen um die Welt berichtete. Er weihte mich in die Geheimnisse verschollener Reiserouten ein, die er und seine Frau in den Tiefen Afrikas entdeckt hatten. Er erzählte mir sagenhafte Geschichten über Naturwunder, die sonst noch kein Mensch gesehen hatte. Ich kam zwar nie dahinter, was genau er eigentlich bei uns wollte, aber interessant war es dennoch.
Fordernd war dann vor allem eine Studentengruppe, die sich kurzzeitig für eine Fragerunde an unserem Stand niederließ und natürlich auch bewirtet werden musste. Auf diese Weise hörte ich jedoch an vielen Stellen der Diskussionen mit und lernte einiges über das Studentenleben in der Pflanzenbranche.
In den ruhigeren Momenten, die keinen Kaffee erforderten, konnte ich auch unseren Aboverkäuferinnen bei ihrer Arbeit zusehen und des Öfteren aushelfen. Gelegentlich hatten Besucher Vorschläge zur Verbesserung unserer Magazine oder Lob für die hohe Qualität. Es war sehr informativ, sich direkt mit den Lesern unterhalten zu können.
Auch hier gab es dann natürlich spezielle Anliegen. Ein ehemaliger Abonnent und Unternehmer mit eigener Website berichtete uns von der unheilvollen und sehr nahen Zukunft: Das Print-Medium sei am Ende. Er war gänzlich auf Online umgestiegen und wir sollten es ihm auf der Stelle gleich tun. Ob sich die düstere Vision des Mannes bewahrheitet, bleibt abzuwarten, doch die hohe Zahl an glücklichen Lesern bewies eigentlich schon das Gegenteil.
Generell war der Ulmer-Stand stets gut besucht und hatte mit drei nachmittäglichen Vorträgen auch etwas Außergewöhnliches zu bieten. Insbesondere der erste Vortrag über Buchsbäume von Heinrich Beltz lockte einige Interessierte an, die viele Fragen an den Experten hatten.
Aufsehen erregte auch der Stand des Unternehmens Landgard. Hier hatte man als Besucher die einmalige Möglichkeit, sich mit Topstars aus dem Dschungelcamp ablichten zu lassen. Auch sonst hatte die IPM viel Spannendes zu bieten. Neben den bereits erwähnten Maschinen, die man bei der Arbeit beobachten konnte, präsentierten viele Aussteller kunstvolle Kompositionen ihrer Züchtungen und Pflanzen, die sehr schön anzusehen waren. Substrathersteller nutzten Infotafeln und Schaukästen, um ihre neuen und umweltschonenden Produkte gekonnt in Szene zu setzen und Pflanzenschutzunternehmen stellten sogar lebendiges Getier in Terrarien aus. Überall bot sich einem ein Grund zur Neugier.
Rückblickend hat mich die IPM zwar nicht zu einem Meister der Pflanzenbranche gemacht, aber so viel Verschiedenes sieht man selten an einem Ort. Ich würde jederzeit gerne wieder eine Reise dorthin wagen und kann sie auch nur jedem empfehlen!
Alexandra Keitel
23. März 2016Ich hab das jetzt erst gelesen und kann mir aber bildhaft vorstellen, wie sehr beeindruckend das alles auf der IPM sein muss. Vielen Dank für einen tollen Bericht!
Claudia von Freyberg
6. April 2016Interessant, wie ein Nichtgärtner die Messe sieht – die Begeisterung kommt rüber!
Inge Ellenberger
1. Mai 2016Auch ich bin leider erst jetzt über den Artikel “gestolpert”. Es hat Freude gemacht, die in flüssiger Form niedergeschriebenen Erlebnisse zu verfolgen. Ich würde mich über einen kleinen Mail-Hinweis freuen, wenn wieder einmal derartig interessante Events anstehen.
Laura Möck
3. Mai 2016Damit Sie auf dem laufenden bleiben können Sie gerne unseren Newsletter abonnieren.