Magst du Honig? Wusstest du, dass Honig – flapsig gesagt – das Erbrochene einer Biene ist?
Verwechselst du manchmal Bienen mit Wespen? Wusstest du, dass beide unter Naturschutz stehen?
Jagst du manchmal Bienen mit einer Fliegenklatsche? Wusstest du, dass ohne die Bestäubung der Bienen die meisten Pflanzen nicht blühen und die Ernte nicht reifen würde?

Wenn Menschen an Bienen denken, singen einige „Maaa-jaaa“, sehen die lästigen kleinen Biester vor sich, die ihren Kuchen wegfuttern, oder haben den süßen Geschmack von Honig im Mund. Oft herrscht eine Unwissenheit über die kleinen, behaarten Insekten und das leckere Endprodukt.

Gelb-schwarz gestreift

Die gelb-schwarz gestreifte Biene, an die die meisten vermutlich zuerst denken, ist die Westliche Honigbiene (Apis mellifera). Die weiblichen Arbeiterinnen und die Königin leben in ihrer Wohnung, der Beute, wo sie zusammen fleißig Honig produzieren. Bienen, die solitär leben und keinen Honig machen, nennt man Wildbienen. Für letztere und ihre Brut kann man schöne Insektenhotels bauen, Anleitungen hierzu findet man hier.

Aber nicht alle Bienen sind gelb-schwarz gestreift (übrigens weniger grell gelb und viel behaarter als Wespen), es gibt sie in den verschiedensten Farben und Größen. Bienen gehören zur Familie der Hautflügler, wie auch Wespen und Hummeln. Während Bienen sich von Nektar ernähren, naschen Wespen gerne mal an menschlichem Essen, aber auch an Fliegen, Blattläusen und Raupen. Wespen sind quasi natürliche „Vernichtungsmittel“ gegen schädliche Insekten und daher für die Landwirtschaft wertvoll. Auch die großen Hornissen sind nicht so gefährlich, wie immer behauptet wird: Sie sind scheuer als Bienen und treten meistens lieber die Flucht an. Die brummenden Hummeln stechen sogar noch seltener.

Das Wunder der Bestäubung

Bienen und Hummeln sind für die Bestäubung von insektenblütigen Pflanzen von wichtigstem Wert, da sich dadurch die Erträge vervielfachen. Teilweise leihen sich Landwirte ganze Bienenvölker aus und setzen die Bestäubung gezielt auf ihren Feldern ein.
Aus den rund 3000 Trachtpflanzen können die Bienen den verschiedensten Honig herstellen. Dazu stellen die Imker*innen die Beute einfach in die Nähe der gewünschten Trachtpflanze, so entsteht dunkelgrüner Tannenhonig, der nach Trockenpflaumen schmeckt, dottergelber und fruchtiger Sonnenblumenblütenhonig oder immer flüssiger, blumiger Akazienhonig. Ein Bienenvolk produziert rund 300 kg Honig im Jahr, das sind etwa 20 Millionen Kilometer Flugbahn! Da Bienen aber auch überwintern, benötigen sie mindestens 40 kg davon für sich selbst.

Pflanzensaft aus der Honigblase

Doch wie entsteht Honig? Mit ihren Saugrüsseln sammeln die Bienen und Hummeln Nektar und anderen süßen Pflanzensaft wie Honigtau. Dieser gelangt in ein spezielles Organ, die Honigblase. Zurück im Wabenbau „spuckt“ die Biene den Nektar wieder aus und reichert ihn mit zusätzlichen Substanzen an, die den Zuckeranteil steigen lassen und ihm Wasser entziehen. Sobald der Honig weniger als 20% Wasser besitzt, verschließt die Biene den reifen Honig in einer Wabe mit einem Wachsdeckel.
Imker*innen halten das Bienenvolk, den Bien, in einer sogenannten Beute, die aus mehreren Waben mit von den Bienen selbstproduziertem Wachs besteht, in dessen Löcher sie den Honig hinterlassen. Mehrmals im Jahr können die Imker*innen die Waben herausholen und den reifen Honig mit bestimmten Geräten herausschleudern, mit einer sogenannten „Entdeckelungsgabel“ abkratzen oder abtropfen lassen. Danach wird der Honig noch gesäubert, bearbeitet und abgefüllt, sodass er verkaufs- und verzehrbereit ist.

Hättest Du’s gewusst?

Männliche Honigbienen, die sogenannten Drohnen, die man an ihren größeren Augen erkennt, warten ihr kurzes Leben von ca. 3 Monaten nur darauf, die Königin begatten zu können. Wem’s gelingt, dem wird der Hinterleib ausgerissen, wem nicht, der stirbt im Spätsommer einen Hungertod.

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