Mitte Juli machten sich sechs Auszubildende und Volontär*innen des Verlag Eugen Ulmer auf den Weg Richtung Frankfurt. Warum? Das 14. Nachwuchsparlament (NWP) des Börsenverein des Deutschen Buchhandels sollte an diesem Wochenende tagen und natürlich waren auch wir wieder vor Ort, um uns mit jungen Menschen der deutschsprachigen Buch- und Medienbranche auszutauschen, zu diskutieren und an den angebotenen Workshops teilzunehmen.
Die Anreise
Die Hälfte von uns machte sich schon einen Tag vor Beginn des offiziellen Startes auf den Weg nach Frankfurt. So konnten wir den Samstagabend noch am Main verbringen und gemütlich in die kommenden zwei Tage starten. Am Sonntagmorgen trafen wir uns dann mit den restlichen „Ulmer-Nachzüglern“ vor der obligatorischen Corona-Teststation und konnten uns über die negativen Testergebnisse sowie den offiziellen Beginn des Nachwuchsparlaments freuen.
Der erste Tag…
…war geprägt von Vorträgen und Workshops rund um innovative und nachhaltige Themen. So hatten wir beispielsweise die Möglichkeit, uns mit der Psychotherapeutin und Autorin Katharina van Bronswijk auszutauschen, welche sich in ihrem Vortrag inklusive anschließender Lesung mit dem gesellschaftlichen Phänomen der Schuld in Bezug auf die ökologische Krise auseinandersetzte. Außerdem wurden die verschiedenen Taskforces des NWP vorgestellt. Hierzu gehören unter anderem die Taskforce „Nachhaltigkeit“ oder auch der Nachwuchsblog, welche ehrenamtlich von Nachwuchsparlamentarier*innen organisiert und betrieben werden. Nachmittags hatten wir dann die Möglichkeit, uns in den Workshops besser kennenzulernen. Das angebotene Programm war umfangreich. So gab es Workshops, die uns Hilfestellungen für den Arbeitsalltag geben sollten (z. B. Raus mit der (Körper)sprache! ) oder auch praktische Seminare wie „Content is king, video is queen!“ bei dem die Teilnehmer*innen kurze Videoclips für Social Media produzieren durften.
Tag zwei…
…startete mit der Wahl der neuen Nachwuchssprecher. In diesem Jahr entschieden sich die 75 Nachwuchsparlametarier*innen für Tobias Groß (Thalia) und Florian Noichl (Buchlounge Zehlendorf), welche in den kommenden zwei Jahren die Belange des Nachwuchses der Buch- und Medienbranche beispielsweise in Sitzungen des Börsenvereins oder in der Branchenpresse vertreten. Außerdem wurden die erarbeiteten Erkenntnisse aus den Workshops vom Vortag präsentiert. Spannend war auch die Paneldiskussion, bei der sich die Nachwuchsparlamentarier*innen unter anderem mit Peter Kraus vom Cleff (Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins) austauschen und Fragen stellen konnten.
Die erste Amtshandlung der neu gewählten Nachwuchssprecher ließ auch nicht lange auf sich warten, denn das anschließende Highlight des Tages, die Tagung der Nachwuchsparlamentarier*innen, musste moderiert werden. Es wurde viel diskutiert. Über Diversität und Inklusion. Über den im letzten Jahr erschienen Brandbrief, der auch über ein Jahr später nichts an seiner Aktualität verloren zu haben scheint. Über die fehlende Sichtbarkeit des Nachwuchses außerhalb dieses Seminargebäudes am Rande von Frankfurt, in dem an diesem Nachmittag so emotionsgeladen diskutiert wurde. Für mich persönlich war es der beeindruckendste Part der vergangenen Tage, denn die Stimmen des Nachwuchses waren laut, sie waren deutlich und sie wollten gehört werden.
Persönliches Fazit
Nach zwei spannenden und lehrreichen Tagen am Mediacampus, kehrte ich Frankfurt mit einem Gefühl des Aufbruchs aber auch einem Hauch von Ernüchterung den Rücken. Das Nachwuchsparlament bietet eine der wenigen Plattform, in dem sich alle Nachwuchskräfte, seien es Azubis aus Verlagen und dem Buchhandel, Volontär*innen, Student*innen oder Young Professionals begegnen und austauschen können. Es war spannend zu sehen, wie unterschiedlich wir der Buchbranche begegnen und es war wichtig, auf Probleme innerhalb der Branche aufmerksam gemacht zu werden, die für mich selbst nicht zum Alltag gehören. Und doch wurde deutlich: Uns alle eint die Liebe zum Buch. In diesen zwei Tagen durfte ich erleben, wie sehr der Nachwuchs für den Erhalt unserer Branche kämpft und gehört werden will.
Kleiner Tipp
In diesem Jahr mussten wir uns mit einem Essay zum Thema „Innovation und Nachhaltigkeit“ oder einer fiktiven Eröffnungsrede anlässlich der Buchtage bewerben.
Die 7 besten Essays wurden im Anschluss in einer digitalen Broschüre zusammengefasst und sind auf der Homepage des Börsenvereines zu finden. Mit ihrem Essay zur Frage „Das entsprechende Budget wäre vorhanden – Welches innovative Geschäftsmodell würden Sie in der Buch- und Medienbranche umsetzen wollen?“ hat es unsere Volontärin Jana Sondermann unter die Top 7 geschafft. Herzlichen Glückwunsch Jana!
Das PDF mit dem Essay findet ihr auf Seite 14 unter folgendem Link:
https://www.boersenverein.de/fileadmin/bilderpool/bildung_karriere/nachwuchsparlament/Broschuere_Nachwuchsparlament_2022.pdf
Jana
21. September 2022Danke 🙂